Gefallen einem die Badezimmer- und/oder Küchenfliesen nicht mehr, ist nicht unbedingt ein zeit- und kostenaufwendiger Austausch notwendig. Mithilfe von Fliesenlack kann man seinen Fliesen ein neues Aussehen verleihen. Allerdings empfiehlt sich die Anwendung von Fliesenlack nur dann, wenn die alten Fliesen in tadellosen Zustand sind. Für das Aufbringen von Fliesenlack muss man nicht wirklich handwerklich begabt sein, da die Anwendung wirklich kinderleicht ist.
Tipp: Bevor Sie als Mieter die Fliesen im Bad oder Küche verschönern, sollten Sie sich am besten mit dem Vermieter besprechen. Sind die Fliesen nämlich einmal überstrichen, kann das nicht mehr rückgängig gemacht werden. Daher ist es ratsam, dass Sie sich das Einverständnis Ihres Vermieters schriftlich bestätigen lassen.
Fliesen streichen – Allgemeines
Vor dem Streichen der Fliesen benötigen Sie den richtigen Fliesenlack. Es gibt zwei Arten von Fliesenlack. Je nach dem eignet sich der Lack nur für das Streichen von Wandfliesen oder für das Streichen von Boden- und Wandfliesen.
Wichtig: Fliesenlack für Bodenfliesen sollte auf keinen Fall mit das Streichen von Bodenfliesen verwendet werden, da dieser der hohen mechanischen Belastung einfach nicht standhalten kann.
Fliesen richtig streichen – die einzelnen Arbeitsschritte
- Bevor mit dem eigentlichen Streichen der Fliesen begonnen werden kann, muss der Zustand der Fliesen und Fugen überprüft werden. Zeigen sich Fugenweis Löcher und Risse bzw. sind die Silikonfugen stark beschädigt, empfiehlt sich vor dem Streichen die kompletten Fugen zu entfernen. Entweder verwendet man hierfür ein scharfes Messer oder greift auf einen sogenannten Silikonentferner zurück.
Tipp: Silikon kann nicht überstrichen werden. Hier haben Sie nur zwei Möglichkeiten. Entweder kleben Sie die Fugen ab oder entfernen diese. Nach dem Streichen der Fliesen können neue Fugen eingezogen werden. - Der nächste Arbeitsschritt ist der wichtigste. Reinigen Sie die zu streichenden Fliesen Gründlich. Hier empfiehlt sich ein Essig- oder Seifenreiniger. Sinnvoll sind zudem auch spezielle Fliesenreiniger mit dessen Hilfe Sie Fett und Schmutz gezielt entfernen können. Auch salzsäure- oder alkoholhaltige Reinigungsmittel können Sie zum Reinigen der Fliesen verwenden.
- Abhängig von der Marke des Fliesenlacks kann es notwendig sein, dass die Oberfläche der Fliesen aufgeraut werden muss. Hierfür können Sie entweder 240er Schleifpapier, Schmirgelpapier oder Schleifvlies. Achten Sie darauf, dass nach dem Aufrauen der Oberfläche der Staub komplett entfernt wird. Ganz wichtig, vor allem, wenn Sie sich für einen Fliesenlack entschieden haben, für den keine Grundierung notwendig ist.
- Bauen Sie alle Anbauten, wie Handtuchhalter, Armaturen usw. ab. Dabei dürfen keine Klebstoff-Rückstände an den Wänden verbleiben. Sollten bestimmte Anbauten nicht entfernt werden können, müssen diese unbedingt ordentlich abgeklebt werden.
- Haben Sie sich für ein 2in1-Produkt entschieden, ist keine Grundierung notwendig. Ansonsten wird die Grundierung mit einer weichen Schaumstoffrolle aufgetragen. Das Auftragen der Grundierung muss zügig erfolgen. Bevor Sie den Fliesenlack aufbringen können, müssen Sie jetzt gut 24 Stunden warten.
- Nun muss der Fliesenlack angemischt werden, bevor er aufgetragen werden kann. Hierfür haben Sie gut sechs Stunden Zeit, bevor der Lack hart wird. Für das Auftragen verwenden Sie am besten eine harte Schaumstoffrolle mit geschlossenen Poren. Danach gilt es wieder zwölf Stunden zu warten, bevor Sie die letzte Schicht Fliesenfarbe aufbringen können.
Tipp: Sollten Sie sehr dunkle Fliesen überstreichen wollen, sind mindestens drei Schichten Lack zu empfehlen. Lassen Sie dabei dem Lack immer die nötige Zeit zum Aushärten. - Die erneute Montage der Armaturen erfolgt nach dem der Fliesenlack komplett ausgehärtet ist. Anschließend werden die Fugen mit Fugenweiß aufgefrischt. Die Silikonfugen am Fugenband, den Ecken und Stößen werden erneuert.
Wissenswert: Fliesenlacke einiger Hersteller können auch zur Sanierung von Badewannen verwendet werden.